// Bildentstehung
Die Bildentstehung betrachte ich als besonders spannend, denn die unterschiedlichsten Schritte festzuhalten, wo stehe ich, wo will ich hin oder geht es vielleicht doch in eine ganz andere Richtung, bieten kontrastreiche Perspektiven zur Entdeckung der persönlichen, malerischen Charakterzüge. Ich empfehle meinen Workshop-teilnehmern grundsätzlich Zwischenstände der eigenen Werke mit Digitalkamera festzuhalten, denn das ist eine gute Basis, um die individuelle Entwicklung des Schaffens zu beobachten. //
// Hier finden Sie fünf Phasenbilder gegliedert in 3 Schritten in vielfältigen Techniken. //
// Beispiel Portrait in Aquarellfarben
Zunächst habe ich in zarten Lasuren die Grundformen des Gesichts direkt mit Pinsel aufgetragen. Danach folgten die intensiven, dunklen Aquarelltöne, um die markanten Stellen wie Konturen stärker herauszuarbeiten. Nach mehrfachen Aquarelllasuren habe ich als Abschluss das Portrait mit vielen, kleinen Farbspritzern aufgelockert. //
// Beispiel Landschaft in Pastell
Bei Pastell sollte man zu Beginn bedenken, wo gearbeitet wird, ob an der Staffelei oder am Tisch, denn durch den feinen Pastellstaub kann das Werk schnell zerstört werden. Daher habe ich hier mit dem roten Bereich auf beigem Untergrund an der Staffelei gestartet. In groben Schraffuren, habe ich das Bild zunächst in zwei Bildbereiche geteilt. Den unteren Abschnitt habe ich exakt mit Schraffuren, kleinen Strichen, Verläufen und Punkten ausgearbeitet. Dann habe ich am Tisch den oberen Bereich erstellt, damit der blaue Pastellstaub den roten Bereich nicht vergraut. Zum Schluss wurden der Baum wie kleine Gräser auf den Himmel gesetzt, um eine Einheit zu bilden. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit zwischendurch zu fixieren, aber trotzdem können schnell Pigmentpartikel an ungewollten Stellen hängen bleiben. //
// Beispiel Landschaft 2 in Pastell
In diesem Fall habe ich nach grober Aufteilung mit dem Himmel begonnen. Das Motiv habe ich komplett an der Staffelei geschaffen, denn hier bot sich das feine Rieseln des Pastellstaubs ideal an, um die verwaschenen Felsen wie die Schattengebung harmonisch zu unterstützen. //
// Beispiel Eule – Linoldruck
Beim Linoldruck ist es sehr wichtig spiegelverkehrt zu denken und daher sollte man zur Sicherheit eine Skizze vom Motiv entwerfen, um das aufwendige Erstellen einer druckbaren Linolplatte erfolgreich zu beenden. Hierbei ist zu beachten, dass man Kontraste durch große Flächen gegen kleine wie feine Konturen gegen grobe setzt, um spannende Hell-Dunkel-Konraste zu erzeugen. Beim Schnitzen der Platte bleiben die zu druckenden Bereiche stehen. Es ist sozusagen ein selbst hergestelltes Hochdruckverfahren. //
// Beispiel Mohnfeld in Mischtechnik – Acryl und Öl
Die Kombination zwischen Acryl und Öl bietet faszinierende Optionen, um beliebte Motive neu zu gestalten und entdecken. Aber es ist wichtig zu beachten, dass Acryl nur den Untergrund bilden kann, denn Acryl löst sich auf Öl. Gleichzeitig muss die Regel „fett auf mager“ befolgt werden. Das bedeutet, dass man mit Ölfarbe stets auf einer fettärmeren Fläche arbeiten sollte, damit keine Risse entstehen. Die magere Basis kann u.a. durch Ölfarben-Verdünnung oder wie hier mit Acrylfarbe erreicht werden.
Zu Beginn des Mohnfeldes habe ich den unteren Teil in Acrylfarben mit Schwamm aufgetragen, um eine bewegte Struktur zu erhalten. Den Himmel habe ich in Nass-in-Nass-Technik in Öl erstellt. Da Acryl schnell trocknet, konnte ich nach kurzer Zeit die Mohnblüten in Öl auftragen. //